Donnerstag, 8. Dezember 2016

Zeit für Fortbildung

Gestern erschien mein Artikel "Zeit für Fortbildung" im Freiberufler-Blog. Darin geht es darum, wie man es in Zeiten des beschleunigten Wissensverfalls bei gleichzeitig steigendem Zeitdruck trotzdem schaffen kann, sich ständig fortzubilden. Die Lösung ist ein synergetischer Mix aus Präsenzschulungen und verschiedenen Formen von E-Learning. Man lernt nie aus!
Andrea Herrmann

Montag, 28. November 2016

Key Learning vom GI-Fachgruppentreffen Requirements Engineering

Am 24. und 25. November fand hier in Stuttgart das Treffen der GI-Fachgruppe Requirements Engineering statt. Dies hier sind meine Key Learnings aus dem Treffen:
- Requirements Engineering ist ein Service, eine Dienstleistung. Requirements sind dann gut, wenn sie für Zweck und Zielgruppe geeignet sind. (Vortrag von Femmer und Vogelsang)
- Bei allen Vorteilen bringen Anforderungsmodelle auch eine Gefahr mit sich, nämlich die Gefahr der Überspezifizierung. Text-Templates dagegen führen zu Redundanzen. (Vortrag von Houdek)

Mittwoch, 23. November 2016

E-Learning für Requirements Engineering nach IREB: Neustart des Kurses

Der E-Learning-Requirements Engineering-Kurs (Foundation Level) startet nun im Dezember in die zweite Runde. Er besteht aus 7 Stunden Videos, aus 10 Stunden Übungen und 9 Stunden Fallstudie. Die Übungen bereiten als Multiple-Choice-Aufgaben auf die Zertifizierungs-Prüfung vor. Dazu gehört auch eine Fallstudie, in der ein realistisches Beispiel spezifiziert wird.
Den Kurs bieten wir gemeinsam mit dem BISG (Bundesverband der IT-Sachverständigen) an.

Mittwoch, 16. November 2016

Andrea Herrmann: "Wege zum fehlerfreien Programm" in der aktuellen Ausgabe der ix

In der aktuellen Ausgabe 11/2016 der Zeitschrift ix erscheint mein Artikel "Wege zum fehlerfreien Programm". Darin geht es um Fragen wie:
  • Was ist ein Software-Fehler?
  • Warum ist es schwierig, Software-Fehler zu vermeiden?
  • Wie kann man ihre Wahrscheinlichkeit trotzdem verringern?
Andrea Herrmann

Freitag, 4. November 2016

Uhren in Seminarräumen

Immer mal wieder fällt mir folgendes auf: Früher hing die Uhr in einem Seminarraum im Blickfeld des Dozenten, damit er seine Zeit kontrollieren kann. Heutzutage hängen die Uhren in Seminarräumen im Blickfeld der Zuhörer - damit diese die Zeit des Vortragenden kontrollieren können? Ich nehme ohnehin einen Rollenwechsel zwischen Dozent und Zuhörern wahr. Immer mehr wird der Vortrag zur Casting-Show, bei der das kompetente Publikum den Vortragenden bewertet. Früher habe ich bei drei Schulungsanbietern noch meine Kursteilnehmer bewerten dürfen - waren sie gut vorbereitet, fleißig und interessiert? Wie war die Stimmung, ist aus meiner Sicht etwas Besonderes vorgefallen? Das wurde auch abgeschafft, denn nur die Qualität des Dozenten steht in Frage, nicht die der Teilnehmer.

Dienstag, 18. Oktober 2016

unser Artikel: Requirements Engineering in deutschen Stellenanzeigen

Unser Artikel über Requirements Engineering in deutschen Stellenanzeigen ist gerade als Titelstory im Requirements Engineering Magazine des IREB erschienen:
https://re-magazine.ireb.org/issues/03-an-eye-for-detail/
Es handelt sich dabei um eine umfangreiche Studie über Stellenanzeigen mit Daten aus den Jahren 2009, 2012 und 2015. Sie zeigt, dass Requirements Engineering in der Praxis immer noch unterschätzt wird.
Andrea Herrmann

Samstag, 1. Oktober 2016

"Schwarmdumm" von Gunter Dueck

Dieses Buch könnte von mir sein, haha. Es geht um schädlichen Unsinn in Menschengruppen und Organisationen, speziell in Firmen. Firmen tun als Ganzes Dinge, die dümmer sind als das, was jeder Einzelne tun würde. Da gibt es oft keine Synergieeffekte, Ergänzen von Begabungen und Wissen, sondern kollektive Dummheit schaukelt sich noch gegenseitig hoch.

Was ich mir herausgeschrieben habe aus diesem leider allzu wahren Buch:
  • Auslastungswahn: 100% Auslastung sind ein unrealistisches Ziel. Wird vom Management aber trotzdem immer wieder herausgegeben. Ich habe selbst schon die Schmerzen erlebt, die so etwas verursacht. In jedem Zeitmanagementbuch steht, dass wir nur 80% unserer Arbeitszeit produktiv sind. Meine eigenen Aufschriebe belegen das auch. (Momentan bin ich auch nicht produktiv... Niemand hat diesen Artikel bestellt, keiner bezahlt ihn.) Trotzdem muss man auch mal Pausen haben, spontane Ideen verfolgen, sich fortbilden, absichtslos kommunizieren. Praktisch führt die Vorgabe, zu 100% auf Projekten arbeiten zu müssen dazu, dass man unbezahlte Überstunden macht, um die unproduktiven Zeiten reinzuarbeiten, unproduktive Arbeit nicht oder schlampig erledigt wird und außerdem die Zeiterfassung gefälscht wird. Alles ganz logische Überlebensstrategien, die sich aus unrealistischen Vorgaben ergeben. Schön finde ich, dass Gunther Dueck die Unsinnigkeit dieser 100%-Regel auch mathematisch anhand der Warteschlangenrechnung belegt. Laut ihm liegt die Grenze bei 85% Auslastung. Alles darüber führt zu Chaos.
  • Alienation: Das Dringende entfremdet uns vom Nichtdringenden. Innovation und Nachhaltiges (z.B. Fortbildung) gelten als Freizeitbeschäftigungen. Ich rate in meinen Zeitmanagementkursen dazu, auch im größten Stress ein bis zwei Stunden täglich Nichtdringendes zu erledigen. Dafür gibt es viele gute Gründe, was ich hier aber nicht vertiefen will.
  • Life Alienation: Die Arbeit ist eifersüchtig auf das Privatleben. Wir entfremden uns also auch noch von unserem "richtigen" Leben außerhalb der Arbeit. Ganz automatisch ist das die Folge von Überlast.
  • Alienation unter den Kollegen / Der Schwarm unter Stress ist neidisch: Da alle unter Druck stehen und leiden, traut sich keiner mehr, offen glücklich zu sein. Das würde den anderen ein schlechtes Gefühl geben. O-Ton: "Alle sollen schrubben und Dreck fressen." Falls man trotz allem Freude an der Arbeit empfindet, verbirgt man diese besser. Und damit unterdrückt man leider auch die Schwarmintelligenz, die ja gerade dadurch zustande kommt, dass Menschen mit Hingabe an einem gemeinsamen Projekt auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.
  • Wir sind selbst Ausbeuter: Solange wir selbst immer am billigsten kaufen, dürfen wir uns nicht beklagen, dass andere uns im Preis drücken. Dueck stellt zu Recht das kapitalistische Credo in Frage, dass wenn jeder an sich denkt, dann maximiert sich der Nutzen für alle. Der Nutzen für alle maximiert sich nur dann, wenn wir auch alle an den Nutzen für alle denken, also "wir" statt "ich". Oder wie ich immer sage: Wir erreichen genau die Ziele, die wir angestrebt haben. Wir treffen nämlich alle unsere Entscheidungen passend zu unseren Zielen. Wenn aber niemand das Gemeinwohl als wichtigstes Entscheidungskriteriium anwendet, wie sollte dann das Gemeinwohl maximiert werden?

Dienstag, 27. September 2016

Buch-Rezension: Die smarte Art, sich durchzusetzen (Astrid Posner)

Natürlich kann man die Welt auch mal durch eine rosafarbene oder grüne oder blaue Brille betrachten. Das wirft ein anderes Licht auf alles Bekannte. Man sollte aber auch nicht vergessen, diese Brille hin und wieder abzusetzen. Jedenfalls geht es mir so mit diesen vielen Büchern, in denen alle zwischenmenschliche Kommunikation über einen einzigen Kamm geschert wird. Insbesondere die Machtspielchen-Brille verwende ich wirklich nur für einen kurzen Alternativ-Blick auf eine Szene, insbesondere dann, wenn ich weiß, dass mein Kommunikationspartner den Blaufilter schon fest auf der Nase sitzen hat. Ich finde es aber bizarr, alle zwischenmenschliche Interaktion als Machtkampf zu sehen, bei dem man gewinnen muss. In dem die "gleiche Augenhöhe" nur das Ergebnis eines unentschiedenen Machtkampfs sein darf. Besonders schmerzhaft finde ich, dass Astrid Posner Nähe, Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Teamgeist, das Einlassen auf andere oder Dankbarkeit als "Tiefstatus" bezeichnet. Und wenn sich jemand über einen Erfolg laut freut, dann tut er das laut Astrid Posner, um sich über den anderen zu erheben. Was wurde aus dem guten alten "Wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über"? Dieses Prinzip ist wohl nicht nur grammatikalisch veraltet. Oder wie Rebecca Niazi-Shahabi (eine meiner Lieblingsautorinnen im Lebenshilfebereich) feststellte: Echte Gefühle werden heutzutage nicht mehr als solche erkannt. Gefühle müssen heutzutage inszeniert, fotographiert, publiziert und natürlich berechnet sein. Selbst mit der blauen Machtkampf-Brille auf der Nase finde ich, dass es den Status einer Person nicht nur (scheinbar, naja) hebt, wenn er einen anderen beleidigt, sondern auch wenn er ihn lobt. Posner meint, Komplimente würden den Status des anderen heben. Ich wage zu behaupten, dass jede Bewertung eines anderen Menschen dazu dient, den Status des Gegenübers zu senken, zumindest wenn ein machthungriger Mensch das tut. Witzigerweise kommen aber die unfreundlichen, berechnenden Menschen dann im Leben doch nie so ganz nach oben, weil Schein ohne Sein ein bisschen hohl bleibt.

Aber mal diese Details beiseite: Wie gesagt muss man eine solche Brille auch mal wieder abnehmen. Wir dürfen nicht Fakten mit Interpretation verwechseln. Was jemand sagt, das ist Fakt. Er hat es gesagt. Warum und wozu er das gesagt hat, das weiß meistens der Sprecher selbst nicht so ganz. Wie sollte das ein anderer wissen? Es gibt für jedes Verhalten mehrere mögliche Interpretationen. Und nicht jeder sieht die Welt blaustichig. Es gibt ja auch Menschen, die mehr harmonie- oder ergebnisorientiert denken als machtorientiert. Die ziehen im Machtkampf natürlich den Kürzeren, weil sie gar nicht kämpfen. Ob das der Blaubriller dann auch durchschaut?

Kurz und gut: Das Buch ist flüssig geschrieben, übersichtlich strukturiert und gibt mit seinen konkreten Fallstudien einen guten Einblick in das Denken machtorientierter Menschen. So gesehen können die Rosa- und Grünbriller dann mal alles durch die blaue Brille sehen und verstehen, warum sie so wenig Mitfreude ernten, wenn sie sich über etwas freuen. Ach, und leider erklärt dieses Buch viel zu viel von dem, was tatsächlich passiert.

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