Montag, 4. September 2017

ScrumBut, ScrumAnd und Water-Scrum-Fall

Scrum lässt sich nicht immer in Reinform anwenden. Dann wird es angepasst, und das ist auch legitim. Darüber, wie man Scrum anpassen kann bzw. üblicherweise anpasst, habe ich einen kurzen Artikel geschrieben, der nun hier erschienen ist.

Sonntag, 3. September 2017

Formen des E-Learning

E-Learning bedeutet, digitale / elektronische Medien für das Lernen zu verwenden.
Dies kann im weitesten Sinne auch E-Books umfassen. Zumeist meint man damit
aber doch eher eine interaktive oder didaktisch aufbereitete Form des Lernens,
also beispielsweise Video-Selbstlernkurse, Webinare, MOOCs oder Blended Learning.
In den letzten Jahren arbeite ich immer mehr auch in der Fernlehre und Erstellung
von Lehrvideos und möchte darum in diesem Newsletter einige meiner Erfahrungen
weitergeben.

Neulich habe ich in einem Vortrag über E-Learning die verschiedenen Formen vorgestellt.
Hier eine kurze Zusammenfassung davon, sie ich auch in meinem Software Engineering
Newsletter versandt habe:

Selbstlernkurse
enthalten didaktisch aufbereitete Inhalte, mit deren Unterstützung
Sie sich ein Wissensgebiet selbst erarbeiten. Dies kann ein Buch sein, Hörbuch
oder Video. Hier wechselt Theorie mit Übungen ab, die Sie dann in Gedanken,
auf Papier oder auf Ihrem Computer durchführen. Eine Interaktion mit einem
Trainer ist dabei nicht vorgesehen. Der Vorteil für Sie ist, dass Sie den
Zeitverlauf Ihres Lernens selbst steuern können. Besonders gut finde ich solche
Selbstlernkurse für Microlearning, d.h. das gezielte Lernen eines überschaubaren
Sachverhalts. Gute kostenlose Beispiele dafür finden Sie auf Youtube. Dort
können Sie lernen, wie Sie Seemannsknoten machen, Sachertorte backen, eine
bestimmte Software bedienen und so weiter. Umfangreichere Selbstlernkurse
sind kostenpflichtig und verlangen vom Teilnehmer viel Selbstdisziplin und eine
hohe Eigenmotivation.

Ein Webinar ist ein Seminar im Web. Hierbei gibt es eine synchrone Interaktion
mit dem Trainer wie in einem Seminar, nur eben online. Aus Dozentensicht ist
hier alles machbar, was man auch in einem Seminar tun würde, nur keine
physische Interaktion, also Arbeit mit Bauklötzen oder das gegenseitige Zuwerfen
von Bällen. Besonders wichtig ist es, mit den Teilnehmer/innen regelmäßig zu
interagieren, damit sie nicht nebenbei E-Mails schreiben. Aus Sicht des
Teilnehmers ist es ein Seminar, das bei ihm zu Hause stattfindet, in
gewohnter Umgebung mit der gewohnten Verpflegung. Reiseaufwand fällt
weg. Der Termin und Zeitverlauf des Webinars wird durch den Trainer
vorgegeben. Das einfachste Webinar wäre eine Telefonkonferenz,
doch übliche Webinar-Werkzeuge wie Adobe Connect, Vitero oder
das von Edudip erlauben außer der akustischen Interaktion das
Präsentieren von Powerpoint-Folien, das Einblenden des Gesichts des
Dozenten per Webcam und die Beteiligung der Teilnehmer/innen
über ein Zeichentool, Abstimmungstool und Chat.

Ein MOOC ist ein Massive Open Online Course, also eine Online-Vorlesung.
Zumeist werden sie von einer Universität angeboten und befinden sich
auch inhaltlich auf Hochschulniveau. Der Umfang beträgt meist mehrere
Wochen mit wöchentlichen Arbeitszeiten von 2 bis 10 Stunden.
Viele MOOCs sind reine Selbstlernkurse, weil man anders eine
Teilnehmerzahl von mehreren tausend Personen nicht meistern kann.
Oft werden sie kombiniert mit Webinaren oder mit einer zeitgleich
stattfindenden Vorlesung an der Heimatuniversität.
Eine Interaktion mit dem Professor oder seinen Mitarbeitern ist oft
über ein Diskussionsforum möglich. Der MOOC lebt aber v.a. von
den Diskussionen zwischen den Teilnehmern (aus der ganzen Welt!)
und dem Peer Review, d.h. die Teilnehmer bewerten die Qualität der
Hausaufgaben der anderen. Wie in einer Vorlesung wechseln hier Theorieteil
als Videoaufzeichnung einer Vorlesung ab mit Übungen, Hausaufgaben,
die einzureichen sind, sowie benoteten Zwischen- und Abschlussprüfungen.
Nur selten ist das Lerntempo selbst steuerbar, sondern meist sind am
Ende der Woche Aufgaben abzuliefern. Man kann sich nur die Arbeitszeit
innerhalb der Woche selbst aufteilen. Damit entsteht ein gewisser
Druck, der hilfreich sein kann, um den Kurs erfolgreich abzuschließen.
Früher gab es fast alle MOOCs kostenlos, inzwischen sind Teilnahme-
oder Prüfungsgebühren üblich. Oft kann man kostenlos teilnehmen, aber
es wird Geld verlangt für die Abnahme der Abschlussprüfung und
Ausstellung des Teilnahmezertifikats der Universität. Diese sind leider
noch nicht in Deutschland im Studium anrechenbar, aber das wäre
eine denkbare Vision für die Zukunft. Für diejenigen, die nicht mehr
studieren, sind MOOCs eine hochwertige Fortbildung, zumeist aber
auf Anfängerniveau.

Blended Learning kombiniert Real-Life-Seminar und E-Learning und
ist an den deutschen Hochschulen dank flächendeckender Einführung
von Moodle, Ilias oder studIP schon längst ohne viel Aufsehen Alltag
geworden. Den Studenten werden die Vorlesungsskripte, Hausaufgaben-
blätter und manchmal auch Vorlesungsmitschnitte online elektronisch
zur Verfügung gestellt, sie laden ihre Hausaufgaben online hoch und
erhalten ihre Rückmeldung auf demselben Weg. Geblieben sind aber die
Vorlesungen und Übungen an der Hochschule, wo erklärt, diskutiert
und gemeinsam geübt wird.
Die Fernhochschulen wenden dieses Prinzip des Blended Learning
ebenfalls an, jedoch mit dem Schwerpunkt, dass möglichst viel
Lehre online und asynchron stattfinden soll, während an den Universitäten
die Präsenzlehre noch hoch gehalten wird und der Dozent das
Zentrum des Kurses darstellt.
Entsprechende Konzepte werden in der Erwachsenenbildung und
Fortbildung auch allmählich ausprobiert, haben sich aber noch nicht
richtig gut durchgesetzt. Letztlich lernen viele Menschen immer noch
gerne von und mit anderen zusammen. Bei den Fernstudenten steht
dem allerdings im Wege, dass sie tagsüber arbeiten müssen.
Aus didaktischer Sicht ist die Kombination aus Präsenzlehre und
E-Learning optimal, um Faktenwissen und Fähigkeiten unterschiedlich
zu lehren und auch, um verschiedene Lerntypen und Lernbedürfnisse
der Teilnehmer/innen zu berücksichtigen. Manche lernen besser durch
die Diskussion mit einem Experten, andere beschäftigen sich lieber
alleine mit dem Stoff und brauchen den Dozenten nur gelegentlich,
um per E-Mail Antworten auf einige konkrete Fragen zu erhalten.

Montag, 21. August 2017

Der schnelle Erfolg?

Das Berufsleben ist voller Enttäuschungen und enttäuschter Menschen.
Ein Grund dafür ist, dass die Leute zu viel erwarten, nämlich
den schnellen Erfolg. Der ist selten und oft stellt man fest,
dass Rising Stars kurz und heftig aufleuchten und dann schnell
wieder absinken und verglühen. Wie eine Mode eben. Beispielsweise
in der Literatur landen immer wieder junge Autoren unter 20 einen
Überraschungserfolg. Da sie aber das Schreiben nie gelernt haben,
können sie den Erfolg nicht wiederholen und ziehen sich enttäuscht
aus der Schriftstellerei wieder zurück. Auch ein Kinderstar muss
das Handwerk lernen! In der Schauspielerei scheint das besser
bekannt zu sein.

Leider sind Enttäuschte neidisch und garstig und destruktiv, weil sie
es hassen, dass es anderen leicht gemacht wird, andere unverdient
erfolgreich sind, andere angeblich den schnellen Erfolg finden.
Ich habe keine Ahnung, wer das sein sollte, dem es leicht gemacht
wird. Die Erfolgreichen, die ich kenne, arbeiten alle hart. Sogar
die Blender, denn die arbeiten an ihrer Außenwirkung. Gerüchten
zufolge hat so mancher "Überraschungserfolg" oder "Star über Nacht"
eine lange Vorgeschichte, wo jemand zehn oder zwanzig Jahre lang
erfolglos hart arbeitete.

Ich will damit nicht sagen, dass wenn man zwanzig Jahre lang hart
arbeitet, man automatisch erfolgreich wird. Dazu muss man sehr
viel richtig machen. (Das geht hier aber zu weit.) Nur umgekehrt
braucht nachhaltiger Erfolg eine solide Grundlage: Wissen,
Erfahrung, Kontakte, Geschäftspartner, Vertrauen, Routine.

Mir wird immer ganz blümerant, wenn ich Vorträge höre von Leuten,
die uns den schnellen Erfolg versprechen. Wir müssen nur positiv
denken, diese drei Punkte beherzigen oder einen Coach buchen,
der uns 3.000€ pro Tagesworkshop abknöpft. Nunja, wenn er so viel
Honorar will, muss er das auch begründen. Allerdings garantiert er
für nichts. Wer die 3.000€ nicht mit einem schnellen Erfolg
wieder einspielt, hat seine Ratschläge eben nicht richtig
umgesetzt. Alle anderen seiner Kunden haben es angeblich geschafft.
Wirklich?

Hören Sie nicht auf Blender, die Ihnen den schnellen Erfolg versprechen.
Hören Sie doch auch mal auf die, die Ihnen sagen, dass Sie hart
arbeiten müssen. Meine Kursteilnehmer hören das nicht gerne,
aber es ist so! Gerade in der Softwareentwicklung geht es gnadenlos
binär zu: Entweder die Software tut, was sie soll, oder sie tut es
eben nicht. Entweder ein Hacker ist eingebrochen oder eben nicht.
Entweder das Budget wurde eingehalten oder leider nicht.

Darüber wie man Karriere macht, könnte ich noch viel schreiben.
Habe dazu neulich aber auch einen schönen Artikel bei einem
Kollegen gefunden, der von mir sein könnte:
"Karriere macht, wer hart arbeitet und noch mehr Irrtümer, wie auch Sie es schaffen."

So, und jetzt weiterarbeiten...

Dienstag, 15. August 2017

Wie Zeitmanagement dem Freiberufler hilft, seine Auslastung zu steuern (Teil 2)

Nachdem ich neulich feststellte, dass Auslastungsmanagement für Freiberufler gar nicht so einfach ist, folgen nun einige Tipps dafür, wie Zeitmanagement uns doch dabei helfen kann. Den Artikel finden Sie im SOLCOM-Freiberufler-Blog.

Samstag, 29. Juli 2017

18.08.2017 Arbeitskreis Softskills RequiREd! in Stuttgart

Am Freitag 18. August 2017 treffen wir uns wieder zum Arbeitskreis "Softskills RequiREd!"

Dieses Mal machen wir eine Strategieplanung für den Arbeitskreis. Beim vorigen Treffen im Juni haben wir zwei Kreativitätstechniken angewendet, um Ideen zu sammeln zu unserer Arbeitsfrage:

** Wie bekommen wir mehr Teilnehmer in unseren Arbeitskreis? **

Herausgekommen ist dabei eine umfangreiche Ideensammlung. Nun wollen wir im nächsten Schritt diese Ideen bewerten, priorisieren und in einen Aktionsplan umsetzen.

Ein Hilfsmittel kann dabei sein, eine Produktbox und ein Business Model Canvas für den Arbeitskreis zu erstellen. Wir lernen dabei also auch Methoden des Requirements Engineering bzw. Produktmanagement kennen.

Wir treffen uns am 18.08.2017 um 18 Uhr, dieses Mal im Cannstatter Tor in Bad Cannstatt.

Die Gaststätte Cannstatter Tor befindet sich im Bahnhof Bad Cannstatt (kein Zugang durch die Schalterhalle, sondern der Eingang ist rechts vom Haupteingang des Bahnhofs).
S-Bahn: S1, S2, S3, U-Bahn: Wilhelmsplatz Cannstatt (U1, U2, U13), Parkhaus: Cannstatter Carré.
http://www.lang-gaststaetten.de/unsere-restaurants/cannstatter-tor/

Bitte melden Sie sich an unter: http://rg-stuttgart.gi.de/veranstaltungen.html

Montag, 17. Juli 2017

Zeitmanagement-Artikel: Auslastung für Freiberufler Teil 1

Heute ist mein neuer Artikel über Zeitmanagement im Freiberufler-Blog erschienen:
https://www.freiberufler-blog.de/wie-zeitmanagement-dem-freiberufler-hilft-seine-auslastung-zu-steuern-teil-1/. Darin geht es um das Problem, wie ein Freiberufler seine Auslastung vorherbestimmen kann und warum das so schwierig ist. Im zweiten Teil des Artikels steht dann die Lösung des Problems.
Andrea Herrmann

Sonntag, 16. Juli 2017

25.-27.07.2017 Requirements Engineering Kurs auf der Informatica Feminale

Am 25.-27.07.2017 gebe ich einen Requirements Engineering Kurs auf der Informatica Feminale Baden-Württemberg, der süddeutschen Sommerschule für Informatikerinnen (mit kleinem i). Der Kurs basiert auf dem CPRE Foundation Level Standard, ist aber praxisorientiert. Das heißt, die Theorie ist auf ein Minimum eingeschrumpft und ein großer Teil des Kurses besteht im Einüben der RE-Methoden, die vom IREB (International Requirements Engineering Board) empfohlen werden.
Andrea Herrmann

Donnerstag, 13. Juli 2017

A. Herrmann: Jeder kann alles - mein Artikel im ix-Themenheft zum agilen Projektmanagement

In meinem neusten ix-Artikel geht es um die Rollenverteilung bei der agilen Softwareentwicklung. Besonders bei der Einführung ist diese Umverteilung von Aufgaben besonders kritisch und schwierig. Das Selbstverständnis der Mitarbeiter/innen wird dadurch durcheinander gewirbelt:

Andrea Herrmann (2017) Jeder kann alles – Das Ende der klassischen Rollenverteilungen. IX Special 2017, pp. 54-55

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