Montag, 2. Oktober 2017

Maschinenethik: die ethische künstliche Intelligenz

Sobald Maschinen Entscheidungen treffen und autonom handeln, kommt auch die Ethik ins Spiel: Wie kommt die Ethik in die künstliche Intelligenz? Wie können wir sicherstellen, dass sie ethisch handelt?
In meinem Vortrag über Maschinenethik gestern ging es um die Anwendersicht:
https://mind-akademie.de/programm.php#
Anhand verschiedener Beispiele aus Science Fiction Filmen zeigte ich auf, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen verschiedene Ethikansätze kommen können, und wir haben dabei auch den künstlichen Intelligenzen "in den Kopf geguckt". Mit Hilfe von Nutzwertanalysen ließen sich diese Entscheidungen nachmodellieren und konkret diskutieren. Dabei wurde gerade auch in der Diskussion klar, wie verschiedener Ansicht man darüber sein kann, was das richtige ethische Verhalten in einer Situation ist und wie weit KIs überhaupt entscheiden sollen. Auch meine Schlussfolgerung, dass die Verbreitung von KI im Alltag glücklicherweise durch Haftungsfragen verlangsamt wird, stieß nicht nur auf Zustimmung. Nun, wo das selbstfahrende Auto als erste KI, tatsächlich "auf die Straße kommt", statt in einem geschützten Raum zu agieren, wird das Thema umso aktueller. Nun ist es nicht mehr theoretisch, sondern kann über unser Leben und unseren Tod entscheiden.

Andrea Herrmann

Mittwoch, 27. September 2017

Mein Video-Tutorial zum Thema Lastenhefterstellung auf Heise-Portal

Ab heute ist mein Video-Tutorial zum Thema "Leichtgewichtige Lastenhefterstellung" auf dem Heise-Portal erhältlich. Zu kaufen ist es hier. Das erste Kapitel gibt es auch als kostenloses Probekapitel online hier.
Viele Grüße, Andrea Herrmann

Sonntag, 24. September 2017

Verständliche Sprache

Verständliche Sprache bei einem Politiker zeugt von gutem Gewissen.
André Malraux (1901-1967), französischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Filmregisseur, Abenteurer

Gilt das auch für Wissenschaftler? Für Berater?
Ich würde sagen: Ja!
Mit Wischiwaschi drückt sich der Redner ja nicht nur vor klaren Aussagen, die man auch eindeutig zitieren oder verfizieren könnte, sondern er gibt seinem Zuhörer gerne auch das Gefühl, ihm überlegen zu sein. Dabei sollte Kompetenz auch dann überzeugen, wenn sie verständlich formuliert wird und gerade dann. Natürlich erleichtert es eine verständliche Sprache dem Gesprächspartner, dagegen zu argumentieren. Aber genau davor braucht sich der Experte ja nicht zu fürchten. Schließlich basiert seine (oder ihre) Meinung auf Fakten, die er (sie) gerne auch offen legen kann.

Ich arbeite mit meinen Kunden immer auf gleicher Augenhöhe. Sie kennen sich bestens damit aus, wie sie momentan arbeiten, was nicht funktioniert und was vermutlich auch nie funktionieren wird. Und ich kenne mich mit dem aus, was sie tun könnten, um ihre Arbeit zu verbessern. Und dieses Wissen werfen wir zusammen, um gemeinsam die optimale Lösung auszutüfteln.

Andrea Herrmann

Freitag, 8. September 2017

Microsoft Powerpoint versus Camtasia

Vor Jahren suchte ich verzweifelt die optimale Kombination aus Aufnahme- und Schneidetool für Lehrvideos, am besten kostenlos. Die Liste der vergeblich installierten Werkzeuge habe ich längst weggeworfen. Übrig geblieben sind am Ende zwei Werkzeuge, die ich nun regelmäßig verwende, beide nicht kostenlos: Microsoft Powerpoint und Camtasia.

Microsoft Powerpoint: Klicken Sie in Powerpoint auf "Bildschirmpräsentation" und dann "Bildschirmpräsentation aufzeichnen", dann geht es schon los, auf Ihrem Computer, keine spezielle Software oder Hardware nötig. Ein Headset ist jedoch nützlich für die Tonqualität. Nach der Aufnahme befindet sich auf jeder Folie rechts unten ein Lautsprechersymbol. Das ist Ihr Ton zu dieser Folie. Den können Sie einzeln abspielen und löschen. Nachbereiten können Sie ihn allerdings nicht. Wenn Sie sich versprochen haben, kopieren Sie am besten die fragliche Folie in eine separate Datei, nehmen nur diese einzelne Folie auf und kopieren sie samt Ton in die Präsentation hinüber.
Die Nachbearbeitung des Bilds ist unbeschränkt möglich: Sie können auch nachträglich noch entdeckte Tippfehler entfernen, das Bild ganz austauschen oder den Ton einer anderen Folie zuordnen, da der Ton vom Bild unabhängig ist. Um eine Video-Datei zu erzeugen, klicken Sie auf "Datei -> Speichern und Senden -> Video erzeugen -> Video erzeugen" und schon beginnt die Erstellung eines Windows Media Video (.wmv). Die Videoerstellung starten Sie am besten vor der Mittagspause oder einer längeren Besprechung. Obwohl sie im Hintergrund läuft, verlangsamt sie die restliche Arbeit auf dem Computer und die restliche Arbeit verlangsamt auch die Videoerstellung. Das Generieren eines einstündigen Videos dauert auch ungestört mehrere Stunden. Der Fortschritt wird unten in Powerpoint angezeigt.

Camtasia: Camtasia ist ein professionelles Werkzeug von Techsmith für die Aufnahme von Videos auf dem Computer und beinhaltet außer dem Camtasia Recorder noch ein professionelles Schneidetool namens Camtasia Studio. Sie können hier fast alles machen, was Sie sich wünschen: Sie können alles aufnehmen, was auf Ihrem Computer geschieht, aber auch nur einen ausgewählten Ausschnitt oder spezielles Fenster. Bei der Nachbearbeitung des Bilds können Sie alles herausschneiden, was stört (z.B. hochpoppende Fehlermeldungen oder den Mauszeiger wegretuschieren), Beschriftungen und blaue Pfeile einblenden, Grafikelemente importieren oder Wichtiges rot unterstreichen. Auf der Tonspur können Sie Musik im Hintergrund einblenden, alles herausschneiden, was stört, und vermutlich auch zusätzlichen Text importieren. Alle Funktionen von Camtasia hier aufzuzählen, ginge zu weit, zumal ich sie zugegebenermaßen auch nicht alle kenne. Die Generierung von Videos erfolgt viel schneller als bei Powerpoint, dauert aber auch ihre Zeit.

Vergleich der beiden Werkzeuge:
Funktionalitäten: Bezüglich der Funktionalitäten hat Camtasia eindeutig mehr, viel mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier irgendetwas fehlt, außer eines... Wenn ich zwei Videos erstellt und nachbearbeitet habe, dann kann ich sie später nicht einfach zu einem einzigen zusammenfügen. Ich muss die beiden Originalaufnahmen zusammenfügen und die Nachbearbeitung wiederholen. Ansonsten kann ich wirklich alles aufnehmen, was ich will, Bild und Ton beliebig nachbearbeiten und andere Inhalte nachträglich einfügen.

Powerpoint hat deutlich weniger Funktionen, aber solange ich damit nur Powerpoint-Präsentationen vertone, fehlt mir gar nichts. Nicht möglich ist jedoch die Aufnahme von allem anderen, z.B. Textdateien, andere Programme, Mausbewegungen. Wirklich nur Powerpoint. Für viele Zwecke ist das zu wenig. Die Bildnachbearbeitung ist prima einfach, Tonnachbearbeitung quasi nicht möglich, jedoch ist Tonmaterial auf Folienebene austauschbar.

Unterstützte Videoformate:
Powerpoint erzeugt nur Windows Media Video (.wmv). Dieses Format wird von gängigen E-Learning-Systemen akzeptiert und von Browsern und Videoprogrammen korrekt abgespielt. Für normale Zwecke genügt dieses eine Format.
Camtasia unterstützt eine Vielzahl an Formaten, auch MP4.

Störanfälligkeit:
Während ich bei Camtasia die Möglichkeiten des Wegretuschierens von Fehlermeldungen und Nebengeräuschen gelobt habe, habe ich diese Funktionen bei Powerpoint nie vermisst. Mit Powerpoint erhielt ich nie die Meldung, dass meine Bildschirmauflösung oder das Farbspektrum meines Bildschirms nicht optimal sei, bei Camtasia regelmäßig. Natürlich liegt das eher an meinem Computer, aber Powerpoint ist eben auch hier anfängerfreundlicher. Dasselbe gilt für Nebengeräusche. Camtasia erlaubt das haarfeine Entfernen von Atemgeräuschen, während diese in Powerpoint überhaupt erst nicht so laut klingen. Powerpoint nimmt vor allem die Sprache auf, während Atem und Straßengeräusche
ausgefiltert werden. Bei Camtasia kann ich die Aufnahmeempfindlichkeit steuern, grundsätzlich fallen Nebengeräusche aber mehr ins Gewicht. Camtasia ist vermutlich eher fürs Tonstudio gedacht oder auch die Aufnahme mehrerer Sprecher, während sich Powerpoint sehr gut fürs Home Office eignet, aber nur für einen Sprecher.

Benutzerfreundlichkeit: Powerpoint ist vermutlich nicht nur für begeisterte Powerpoint-Benutzer die einfacher zu verwendende Lösung. Vollständig ohne Einarbeitung konnte ich gleich los legen. Ein paar Funktionen habe ich später zufällig oder durch Suchen entdeckt. Diese ließen sich leicht selbst erschließen, weil die Aufzeichnungsfunktion derselben Benutzungslogik folgt wie Powerpoint selbst.
Camtasia bietet mehr Möglichkeiten für Einstellungen, aber auch mehr Möglichkeiten, dabei Fehler zu begehen. Nach einer eintägigen Schulung beherrschte ich gerade mal die Grundfunktionen, die ich dann beim tatsächlichen Gebrauch nicht alle sofort wiederfand und zusätzlich noch die sehr guten Tutorial-Videos von Camtasia konsultieren musste. Hinzu kamen noch weitere Recherchen und diverse Fragen an den Support. Einarbeitungsaufwand entsteht definitiv und nach einem Jahr Nutzung habe ich nicht mal die Hälfte aller Funktionen genutzt oder kenne auch nicht die Bedeutung aller einstellbaren Parameter. Vermutlich benögt man eher eine dreitägige Schulung, um Camtasia wirklich zu beherrschen.
Bezüglich Benutzerfreundlichkeit stellen diese beiden Werkzeuge offensichtlich die beiden Enden des Spektrums dar.

Kurz und gut: Beide Werkzeuge haben ihre Berechtigung, jedes für seinen Zweck. Ich finde beide prima. Für das schnell mal aufgenommene Lehrvideo einer Powerpoint-Präsentation ohne besondere Ansprüche nehme ich Powerpoint und für Anspruchvolleres dann Camtasia. Beide Programme können problemlos auf demselben Windows-Computer installiert sein und betrieben werden. Das gilt nicht für alle Werkzeuge, die ich schon ausprobiert habe.

Montag, 4. September 2017

ScrumBut, ScrumAnd und Water-Scrum-Fall

Scrum lässt sich nicht immer in Reinform anwenden. Dann wird es angepasst, und das ist auch legitim. Darüber, wie man Scrum anpassen kann bzw. üblicherweise anpasst, habe ich einen kurzen Artikel geschrieben, der nun hier erschienen ist.

Sonntag, 3. September 2017

Formen des E-Learning

E-Learning bedeutet, digitale / elektronische Medien für das Lernen zu verwenden.
Dies kann im weitesten Sinne auch E-Books umfassen. Zumeist meint man damit
aber doch eher eine interaktive oder didaktisch aufbereitete Form des Lernens,
also beispielsweise Video-Selbstlernkurse, Webinare, MOOCs oder Blended Learning.
In den letzten Jahren arbeite ich immer mehr auch in der Fernlehre und Erstellung
von Lehrvideos und möchte darum in diesem Newsletter einige meiner Erfahrungen
weitergeben.

Neulich habe ich in einem Vortrag über E-Learning die verschiedenen Formen vorgestellt.
Hier eine kurze Zusammenfassung davon, sie ich auch in meinem Software Engineering
Newsletter versandt habe:

Selbstlernkurse
enthalten didaktisch aufbereitete Inhalte, mit deren Unterstützung
Sie sich ein Wissensgebiet selbst erarbeiten. Dies kann ein Buch sein, Hörbuch
oder Video. Hier wechselt Theorie mit Übungen ab, die Sie dann in Gedanken,
auf Papier oder auf Ihrem Computer durchführen. Eine Interaktion mit einem
Trainer ist dabei nicht vorgesehen. Der Vorteil für Sie ist, dass Sie den
Zeitverlauf Ihres Lernens selbst steuern können. Besonders gut finde ich solche
Selbstlernkurse für Microlearning, d.h. das gezielte Lernen eines überschaubaren
Sachverhalts. Gute kostenlose Beispiele dafür finden Sie auf Youtube. Dort
können Sie lernen, wie Sie Seemannsknoten machen, Sachertorte backen, eine
bestimmte Software bedienen und so weiter. Umfangreichere Selbstlernkurse
sind kostenpflichtig und verlangen vom Teilnehmer viel Selbstdisziplin und eine
hohe Eigenmotivation.

Ein Webinar ist ein Seminar im Web. Hierbei gibt es eine synchrone Interaktion
mit dem Trainer wie in einem Seminar, nur eben online. Aus Dozentensicht ist
hier alles machbar, was man auch in einem Seminar tun würde, nur keine
physische Interaktion, also Arbeit mit Bauklötzen oder das gegenseitige Zuwerfen
von Bällen. Besonders wichtig ist es, mit den Teilnehmer/innen regelmäßig zu
interagieren, damit sie nicht nebenbei E-Mails schreiben. Aus Sicht des
Teilnehmers ist es ein Seminar, das bei ihm zu Hause stattfindet, in
gewohnter Umgebung mit der gewohnten Verpflegung. Reiseaufwand fällt
weg. Der Termin und Zeitverlauf des Webinars wird durch den Trainer
vorgegeben. Das einfachste Webinar wäre eine Telefonkonferenz,
doch übliche Webinar-Werkzeuge wie Adobe Connect, Vitero oder
das von Edudip erlauben außer der akustischen Interaktion das
Präsentieren von Powerpoint-Folien, das Einblenden des Gesichts des
Dozenten per Webcam und die Beteiligung der Teilnehmer/innen
über ein Zeichentool, Abstimmungstool und Chat.

Ein MOOC ist ein Massive Open Online Course, also eine Online-Vorlesung.
Zumeist werden sie von einer Universität angeboten und befinden sich
auch inhaltlich auf Hochschulniveau. Der Umfang beträgt meist mehrere
Wochen mit wöchentlichen Arbeitszeiten von 2 bis 10 Stunden.
Viele MOOCs sind reine Selbstlernkurse, weil man anders eine
Teilnehmerzahl von mehreren tausend Personen nicht meistern kann.
Oft werden sie kombiniert mit Webinaren oder mit einer zeitgleich
stattfindenden Vorlesung an der Heimatuniversität.
Eine Interaktion mit dem Professor oder seinen Mitarbeitern ist oft
über ein Diskussionsforum möglich. Der MOOC lebt aber v.a. von
den Diskussionen zwischen den Teilnehmern (aus der ganzen Welt!)
und dem Peer Review, d.h. die Teilnehmer bewerten die Qualität der
Hausaufgaben der anderen. Wie in einer Vorlesung wechseln hier Theorieteil
als Videoaufzeichnung einer Vorlesung ab mit Übungen, Hausaufgaben,
die einzureichen sind, sowie benoteten Zwischen- und Abschlussprüfungen.
Nur selten ist das Lerntempo selbst steuerbar, sondern meist sind am
Ende der Woche Aufgaben abzuliefern. Man kann sich nur die Arbeitszeit
innerhalb der Woche selbst aufteilen. Damit entsteht ein gewisser
Druck, der hilfreich sein kann, um den Kurs erfolgreich abzuschließen.
Früher gab es fast alle MOOCs kostenlos, inzwischen sind Teilnahme-
oder Prüfungsgebühren üblich. Oft kann man kostenlos teilnehmen, aber
es wird Geld verlangt für die Abnahme der Abschlussprüfung und
Ausstellung des Teilnahmezertifikats der Universität. Diese sind leider
noch nicht in Deutschland im Studium anrechenbar, aber das wäre
eine denkbare Vision für die Zukunft. Für diejenigen, die nicht mehr
studieren, sind MOOCs eine hochwertige Fortbildung, zumeist aber
auf Anfängerniveau.

Blended Learning kombiniert Real-Life-Seminar und E-Learning und
ist an den deutschen Hochschulen dank flächendeckender Einführung
von Moodle, Ilias oder studIP schon längst ohne viel Aufsehen Alltag
geworden. Den Studenten werden die Vorlesungsskripte, Hausaufgaben-
blätter und manchmal auch Vorlesungsmitschnitte online elektronisch
zur Verfügung gestellt, sie laden ihre Hausaufgaben online hoch und
erhalten ihre Rückmeldung auf demselben Weg. Geblieben sind aber die
Vorlesungen und Übungen an der Hochschule, wo erklärt, diskutiert
und gemeinsam geübt wird.
Die Fernhochschulen wenden dieses Prinzip des Blended Learning
ebenfalls an, jedoch mit dem Schwerpunkt, dass möglichst viel
Lehre online und asynchron stattfinden soll, während an den Universitäten
die Präsenzlehre noch hoch gehalten wird und der Dozent das
Zentrum des Kurses darstellt.
Entsprechende Konzepte werden in der Erwachsenenbildung und
Fortbildung auch allmählich ausprobiert, haben sich aber noch nicht
richtig gut durchgesetzt. Letztlich lernen viele Menschen immer noch
gerne von und mit anderen zusammen. Bei den Fernstudenten steht
dem allerdings im Wege, dass sie tagsüber arbeiten müssen.
Aus didaktischer Sicht ist die Kombination aus Präsenzlehre und
E-Learning optimal, um Faktenwissen und Fähigkeiten unterschiedlich
zu lehren und auch, um verschiedene Lerntypen und Lernbedürfnisse
der Teilnehmer/innen zu berücksichtigen. Manche lernen besser durch
die Diskussion mit einem Experten, andere beschäftigen sich lieber
alleine mit dem Stoff und brauchen den Dozenten nur gelegentlich,
um per E-Mail Antworten auf einige konkrete Fragen zu erhalten.

Montag, 21. August 2017

Der schnelle Erfolg?

Das Berufsleben ist voller Enttäuschungen und enttäuschter Menschen.
Ein Grund dafür ist, dass die Leute zu viel erwarten, nämlich
den schnellen Erfolg. Der ist selten und oft stellt man fest,
dass Rising Stars kurz und heftig aufleuchten und dann schnell
wieder absinken und verglühen. Wie eine Mode eben. Beispielsweise
in der Literatur landen immer wieder junge Autoren unter 20 einen
Überraschungserfolg. Da sie aber das Schreiben nie gelernt haben,
können sie den Erfolg nicht wiederholen und ziehen sich enttäuscht
aus der Schriftstellerei wieder zurück. Auch ein Kinderstar muss
das Handwerk lernen! In der Schauspielerei scheint das besser
bekannt zu sein.

Leider sind Enttäuschte neidisch und garstig und destruktiv, weil sie
es hassen, dass es anderen leicht gemacht wird, andere unverdient
erfolgreich sind, andere angeblich den schnellen Erfolg finden.
Ich habe keine Ahnung, wer das sein sollte, dem es leicht gemacht
wird. Die Erfolgreichen, die ich kenne, arbeiten alle hart. Sogar
die Blender, denn die arbeiten an ihrer Außenwirkung. Gerüchten
zufolge hat so mancher "Überraschungserfolg" oder "Star über Nacht"
eine lange Vorgeschichte, wo jemand zehn oder zwanzig Jahre lang
erfolglos hart arbeitete.

Ich will damit nicht sagen, dass wenn man zwanzig Jahre lang hart
arbeitet, man automatisch erfolgreich wird. Dazu muss man sehr
viel richtig machen. (Das geht hier aber zu weit.) Nur umgekehrt
braucht nachhaltiger Erfolg eine solide Grundlage: Wissen,
Erfahrung, Kontakte, Geschäftspartner, Vertrauen, Routine.

Mir wird immer ganz blümerant, wenn ich Vorträge höre von Leuten,
die uns den schnellen Erfolg versprechen. Wir müssen nur positiv
denken, diese drei Punkte beherzigen oder einen Coach buchen,
der uns 3.000€ pro Tagesworkshop abknöpft. Nunja, wenn er so viel
Honorar will, muss er das auch begründen. Allerdings garantiert er
für nichts. Wer die 3.000€ nicht mit einem schnellen Erfolg
wieder einspielt, hat seine Ratschläge eben nicht richtig
umgesetzt. Alle anderen seiner Kunden haben es angeblich geschafft.
Wirklich?

Hören Sie nicht auf Blender, die Ihnen den schnellen Erfolg versprechen.
Hören Sie doch auch mal auf die, die Ihnen sagen, dass Sie hart
arbeiten müssen. Meine Kursteilnehmer hören das nicht gerne,
aber es ist so! Gerade in der Softwareentwicklung geht es gnadenlos
binär zu: Entweder die Software tut, was sie soll, oder sie tut es
eben nicht. Entweder ein Hacker ist eingebrochen oder eben nicht.
Entweder das Budget wurde eingehalten oder leider nicht.

Darüber wie man Karriere macht, könnte ich noch viel schreiben.
Habe dazu neulich aber auch einen schönen Artikel bei einem
Kollegen gefunden, der von mir sein könnte:
"Karriere macht, wer hart arbeitet und noch mehr Irrtümer, wie auch Sie es schaffen."

So, und jetzt weiterarbeiten...

Dienstag, 15. August 2017

Wie Zeitmanagement dem Freiberufler hilft, seine Auslastung zu steuern (Teil 2)

Nachdem ich neulich feststellte, dass Auslastungsmanagement für Freiberufler gar nicht so einfach ist, folgen nun einige Tipps dafür, wie Zeitmanagement uns doch dabei helfen kann. Den Artikel finden Sie im SOLCOM-Freiberufler-Blog.

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AndreaHerrmann - 26. Mai, 11:38

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Zuletzt aktualisiert: 28. Okt, 08:18

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