Bericht von CreaRE: Sixth International Workshop on Creativity in Requirements Engineering

CreaRE 2017: Sixth International Workshop on Creativity in Requirements Engineering

Das wichtigste Event im Februar war für mich die REFSQ-Tagung, bei der ich seit 2005 Teilnehmerin und meist auch Mitorganisatorin bin. Dieses Jahr bestand mein Beitrag darin, zum sechsten Mal den CreaRE-Workshop zu organisieren. Er fand am 27. Februar in Essen statt. Das Programm bestand aus drei Vorträgen und einer interaktiven Sitzung.
  • Luisa Mich, Victoria Sakhnini and Daniel Berry: Downsizing EPMcreate to Lighter Creativity Techniques for Requirements Elicitation. EPMCreate ist eine kreative Methode, um Requirements zu erheben durch den definierten Wechsel der Perspektive. Die Methode umfasst in ihrer ursprünglichen Form 16 Schritte, was sich als recht aufwändig herausgestellt hat. Darum verfolgte dieser Vortrag die Frage, wie man aus den 16 Schritten einschrittige, zweischrittige, dreischrittige usw. Methoden entwickeln kann und welche davon schon existierenden Kreativitätstechniken entsprechen. Am Ende sollen alle Perspektiven abgedeckt sein.
  • Eduard C. Groen, Matthias Koch and Andreas Maier: Vicus – A Persona for Towns:
    Die Autoren beschäftigen sich damit, Anforderungen für den Bereich Smart Towns zu erheben. Hier sind die Bedingungen etwas anders als sonst im Requirements Engineering. Nicht einzelne Stakeholder oder Gruppen sollen betrachtet werden, sondern ganze Städte oder Dörfer als Gemeinschaft. Darum verwenden die Autoren hier Personas, um eine ganze Stadt zu charakterisieren. Dabei verwenden sie eine entsprechende Vorlage.
  • Nils Kubischok: Imagining the future: A social science approach to the importance of visions in the software development process. Die Sozialwissenschaften wissen, wie erwartungsformend und handlungsweisend Visionen auf Menschen wirken. Im Requirements Engineering wird dies bisher nur erahnt. Dieser State of the Art Artikel zeigt dies in einer Übersicht und begründet die Bedeutung von Visionen im Requirements Engineering.
  • Kristian Beckers, Veronika Fries, Eduard C. Groen and Sebastian Pape: Creativity Techniques for Social Engineering Threat Elicitation: A Controlled Experiment (interactive session): Für dieses Experiment wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Alle Gruppen verfolgten das Ziel, Social Engineering Bedrohungen zu finden, die einer Konferenz gefährlich werden können. Die einen spielten ein Kartenspiel, ein Serious Game, die anderen sammelten per Brainstorming jeweils Listen von Opfern (victims), Werten (assets), Angriffskanälen (channels), psychologischen Prinzipien (psychological principles), Angriffen (attacks) und Angreifern (attacker) und kombinierten mit Hilfe der Technik Morphological Forced Connections diese miteinander zu konkreten Angriffsszenarien.
Ich war in der zweiten Gruppe. Da wir für jede Kategorie jeweils ungefähr 10 Ergebnisse fanden, überschlug ich schnell, dass wir im Prinzip bis zu einer Million Szenarien bilden können. Das fühlte sich etwas frustrierend an. Womit beginnen? Grundsätzlich glaube ich aber, dass wir so ziemlich alles gefunden haben, was man sich nur denken kann.
Die Gruppe "Kartenspiel" berichtete von Spielspaß und dem Vergnügen, hinterhältig zu sein.
Sie fanden die Karten hilfreich, gerade für Nicht-Experten, die sich über Social Engineering
zuvor noch keine Gedanken gemacht haben, um in die Thematik sehr anschaulich hinein
zu kommen.
Die Ergebnisse der beiden Gruppen werden im Nachgang wissenschaftlich miteinander verglichen. Ich bin gespannt, was dabei herauskommen wird!

Die Vortragsfolien können Sie von der Workshop-Webseite herunterladen unter "Workshop Program" und die zugehörigen Proceedings sind hier online.
Hier finden Sie auch die Proceedings der anderen REFSQ-Workshops.

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