Montag, 24. September 2018

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Dieses Blog ist umgezogen und wird hier weitergeführt.

Samstag, 26. Mai 2018

Wo ist die Planbarkeit hin?

Ein häufiges Thema in meinen Zeitmanagement-Kursen ist die Planbarkeit. Man kann den schönsten Plan für den folgenden Arbeitstag erstellen, aber so funktioniert es dann doch nie. Abgesehen davon, dass am Ende viele Aufgaben länger dauern als erhofft, kommen immer so viele unerwarteten Aufgaben dazwischen.
Ursachen der schlechten Planbarkeit:
- Zusammenarbeit mit anderen führt dazu, dass man Zuarbeit erhält, Fragen oder Anweisungen, auf die man schnell reagieren muss. In meiner Zeitplanung sind darum für jeden Tag ein bis zwei Stunden für "Sonstiges" eingeplant. Das sind Beantwortung von E-Mails, Organisatorisches etc. Das gibt mir genügend Zeit, um meine Mailbox sauber zu halten. An Kurstagen sitze ich abends noch eine Stunde an der Mailbearbeitung, und das genügt, um die wirklich dringenden Anfragen zu erledigen. Bei zwei Stunden bearbeite ich dann auch weniger dringende Themen und bleibe auf dem Laufenden. Werden es mal mehr als zwei Stunden, verschiebe ich den Rest auf morgen.
- Technische Abhängigkeiten. Normalerweise kann man diese planen. Es ist ja schon vorher bekannt, dass ich im Zug keine Kursunterlagen drucken werde oder im Hotelzimmer nicht meine analoge Bücherei zur Verfügung habe. Da ich viel mobil / unterwegs / an verschiedenen Orten arbeite, ergibt sich darum aus den technischen Voraussetzungen auch, wo und darum wann ich welche Aufgabe bearbeiten kann.

Hoch gekommen ist das Thema der Planbarkeit bei mir, seitdem mein Internet- und Telefonanschluss zu Hause vom Zufall (oder Luftdruck? oder den Sternen?) abhängt. Heute Vormittag hatte ich eigentlich ganz etwas anderes vorgehabt als im Café zu arbeiten. Aber ich benötigte dringend Informationen, die ich online heraussuchen musste, um jetzt gleich dringende Post noch auf dem Postamt abgeben zu können. Unter der Woche habe ich massive Schwierigkeiten mit den Postöffnungszeiten, insbesondere da ich meist in Heidelberg arbeite und darum üblicherweise von 6:30 Uhr bis 20:30 Uhr unterwegs bin. Das Postamt am Heidelberger Hauptbahnhof öffnet um 9:30 Uhr, schließt um 18 Uhr und macht zwischendurch noch zwei Stunden Mittagspause! Aber gut, das ist immerhin planbar und verlässlich. Nur trage ich in letzter Zeit immer mal wieder schwere Pakete voll Papier mit mir herum, nicht wissend, an welchem Tag ich es in welcher Stadt auf dem Postamt abgebe. Gerade da ich zu Hause kein zuverlässiges Internet habe, kann ich in Heidelberg nicht einfach zu beliebiger Uhrzeit Feierabend machen und nach Hause fahren, um dort weiterzuarbeiten. Ich muss erst alles online erledigen und kann erst dann nach Hause fahren. Und da hat das Postamt vielleicht schon zu.

Zum Glück habe ich eine spontane Persönlichkeit, die sich leicht an die Gegebenheiten anpasst. Es ist nun OK für mich, dass ich hier sitze und surfe, obwohl ich eigentlich zu Hause an einem Zeitschriftenartikel schreiben wollte. Da ich mit meiner Arbeit auf dem Laufenden bin, habe ich Puffer. Heute 12 Uhr ist NICHT der Abgabetermin.

Das ist auch ein wichtiger Tipp in Zeiten schlechter Planbarkeit: Nichts auf den letzten Drücker erledigen, denn auf den letzten Drücker wird garantiert das Internet, der Computer oder der Drucker streiken. Murphies Law!! Ansonsten: flexible Planung. Wie das funktionert, zeige ich im Kurs!

So, und jetzt gehe ich aufs Postamt. Ich wäre lieber heute Morgen um 9 Uhr schon dort gewesen, weil dann die Schlangen kürzer sind. Aber nun ist das so und ich bin froh, dass das Paket überhaupt heute noch rausgeht. Sonst müsste ich es am Montag zusammen mit den Kursunterlagen und den Prüfungsbögen für meine Studenten auch noch mit in die Vorlesung nehmen.

Gruß, Andrea Herrmann

mit stündlich neuem Plan...

Donnerstag, 24. Mai 2018

Pressemeldung der GI: Informatik-Offensive an den deutschen Hochschulen dringend benötigt

Berlin, 24. Mai 2018
Pressemitteilung der GI zum Ländercheck Informatik von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung.
"Die zunehmende Bedeutung der Informatik als die gestaltende Disziplin hinter der digitalen Transformation zeigt sich in den steigenden Studienanfängerzahlen: In den letzten fünf Jahren haben sich knapp 20 Prozent mehr Studienanfängerinnen und Studienanfänger für ein Informatik-Studium entschieden – im Wintersemester 2016/17 waren es 33.443. Dem Ländercheck Informatik zu Folge sind demnach mittlerweile 7,7 Prozent aller Studienanfänger der Informatik zuzuordnen – 2011 waren es noch 6,3 Prozent. Gleichzeitig sinke jedoch der Anteil, den die Informatik am wissenschaftlichen Personal ausmache, von vier Prozent in 2011 auf 3,8 in 2016. Auch die Anzahl der Professuren im Bereich Informatik stagniere seit fünf Jahren: lediglich jede zwanzigste Professur sei in der Informatik angesiedelt.

[...]

Der Ländercheck Informatik offenbart ein weiteres, leider bereits bekanntes Manko: Bundesweit ist das Informatik-Studium nach wie vor männerdominiert. Zwar sei der Frauenanteil seit 2011 in fast allen Bundesländern gestiegen aber trotz der großen Anstrengungen in den Hochschulen seien nur 20 Prozent der Informatik-Studierenden weiblich. Dagegen sei der Anteil internationaler Studierender in der Informatik überdurchschnittlich hoch.

Prof. Dr. Hannes Federrath: „Um mehr Frauen für eine Karriere in der IT und der Informatik zu begeistern, muss unser Bildungssystem viel früher ansetzen: Wir müssen Mädchen bereits in der Schule von den kreativen Gestaltungsmöglichkeiten durch informatische und informationstechnische Systeme überzeugen. Wir müssen mehr angehende Lehrer und vor allem Lehrerinnen zur Aufnahme eines Informatikstudiums bewegen und so entsprechende Rollenvorbilder schaffen. [...]“

Ein dramatisches Bild. Es ist auf jeden Fall herausfordernd, Informatik zu lehren, wenn man richtig große Gruppen hat. Jede einzelne Hausaufgabe muss man dann 50 Mal korrigieren, und die meisten Dozenten behelfen sich damit, dass sie Gruppenarbeit einführen. Dann sind es nur noch 10 Abgaben statt 50. Gruppenarbeit mag ja ebenfalls eine sinnvolle Fähigkeit zu sein, welche die Studenten einüben sollten. Praktisch heißt es aber meist, dass in einem Fünferteam nur einer die Aufgabe löst und die anderen sich nicht mal die Lösung ansehen. So lernen die Studenten nicht Teamarbeit, sondern Trittbrettfahrerei. Natürlich kann man das Problem abmildern, indem man hinterher jedes Teammitglied zu den Ergebnissen befragt, aber auch das ist bei 50 Lernenden aufwändig. Für eine einzelne Aufgabe. Nächste Woche müssen sie wieder Aufgaben lösen. Gerade die Informatik ist ja kein Fach, bei dem es ums Auswendiglernen von Gesetzen, Flussnamen oder Theorien geht. Das bekommen die Studenten auch ohne Dozent hin. In der Informatik sollen die Studierenden Methoden anwenden und gute Ergebnisse erbringen. Das lernen sie durch Machen, Feedback, Korrigieren. Und dieses individuelle Feedback muss vom Dozenten kommen. 5 Minuten Begutachtung pro Hausaufgabe macht bei 35 Aufgaben 175 Minuten, also 3 Stunden. Die übliche Kursgröße beträgt 35, aber auch 50 oder 120 Teilnehmer kommen immer wieder vor. Hier alleine eine individuelle Betreuung sicherzustellen, verlangt viele unbezahlte Überstunden. Die Leistung eines Dozenten wird nämlich nur nach Anzahl Kursstunden gemessen und bezahlt. Hausaufgabenkorrekturen, Feedbackgeben, Unterstützung der Studenten außerhalb der Kurse erfolgen vollständig unbezahlt. Also, ich fände es gut, wenn besser in die Betreuung der zukünftigen Fachkräfte investiert würde. Schließlich basteln die dann die Software, von denen unsere Sicherheit abhängt.

Was den Frauenanteil angeht, sehe ich die Ursache nicht nur in fehlenden Vorbildern und frühkindlicher Prägung. Abgesehen davon, dass die weiblichen Vorbilder auch nicht unbedingt nachahmenswert sind. Also, meine Arbeitszeiten und die wahnwitzig vielen Dienstreisen wollen meine Studentinnen normalerweise nicht nachahmen! Wie attraktiv ist eigentlich die Arbeit in einem Bereich, wo es keine geregelten Arbeitszeiten gibt und ein riesiger Leistungsdruck herrscht?
Und dann sind wir Frauen in der Informatik ja nicht wirklich willkommen. Während Studium und Berufsleben wird einer Frau immer wieder kommuniziert, dass sie hier zumindest ungewöhnlich und exotisch ist, wenn ihr nicht gleich die Machos kommunizieren, dass sie hier unerwünscht ist, weil Frauen üblicherweise keine Ahnung von Informatik haben. Das Arbeitsklima ist für Frauen in der Informatik ungefähr so rau wie bei einer Arktisexpedition oder auf einer Baustelle. Darum sind die einen zynisch und wirken sehr kalt, und die anderen sind verhuscht und sprechen nur noch ganz leise. Auch nicht so schön als Vorbilder!

Andrea Herrmann

Samstag, 28. April 2018

Wochenend-Arbeit macht glücklich

Seitdem ich das Buch "Die 4-Stunden-Woche" gelesen habe, trage ich mich mit dem Gedanken, ein Buch über die 80-Stunden-Woche zu schreiben. Das geht auch, muss nur richtig gemanagt werden. Nun finde ich passend zum Thema eine Studie der Universität Rockstock, die zeigt, dass Menschen, die am Wochenende arbeiten, oft gelassener und zufriedener sind als solche, die das nicht tun. Es beruhigt mich zu erfahren, dass es nicht nur mir so geht. Das schlimmste Stress ist für mich, wenn ich genau weiß, dass ich um 17 Uhr mit der Arbeit fertig sein muss. Das nimmt der Arbeit die verspielte Leichtigkeit!
Ich finde es auch weniger stressig, am Wochenende noch das eine oder andere in Ruhe zu bearbeiten, als es irgendwie unter Zeitdruck hinzuschmotzen. Hastiges Arbeiten finde ich genauso unangenehm wie hastiges Essen. Der Genuss geht dabei verloren!
Aus demselben Grund rufe ich auch im Urlaub alle zwei Tage meine Mails ab. Unvorstellbar, was passiert, wenn ich nach dem Urlaub die 600 E-Mails auf ein Mal vor mir liegen sehe! Es stört mich auch nicht, wenn ich während des Urlaubs mit netten Menschen in Kontakt bleibe, mitbekomme, was die anderen eifrig arbeiten, den einen oder anderen Newsletter lese und alles Unnötige schonmal aufräume. Laut Feng Shui / Lean / agil soll ja die Arbeit fließen und nicht herumliegen!

Samstag, 21. April 2018

Wozu Projektmanagement? (Video mit A. Herrmann)

Als Dozentin bei der AKAD University lehre ich u.a. Projektmanagement. Nun haben wir ein Modul-Einführungsvideo für den Kurs gedreht, das erklärt, worum es im Projektmanagement geht. Hier erkläre ich in Kürze die grundlegendsten Methoden des Projektmanagements. Sie finden dieses Video hier.

Freitag, 20. April 2018

Software Quality Days 2019

Europas führende Konferenz für Software Qualität
inkl. STEV-Fachtagung

15. bis 18. Januar 2019 in Wien

Themenschwerpunkt 2019:

The complexity and challenges of Software Engineering and Software Quality in the Cloud

Der unabhängige Fachkongress in Österreich lädt bereits zum elften Mal nach Wien ein. Dem Themenschwerpunkt wird ein gesamter Track gewidmet!

https://2019.software-quality-days.com/

Freitag, 13. April 2018

Am Montag startet meine Vertretungsprofessur

Ab dem 16. April 2018 bekleide ich für ein Semester eine Vertretungsprofessur an der Universität Heidelberg. Dort halte ich die Vorlesung Requirements Engineering (6 SWS einschließlich Beteiligung an einem Forschungsprojekt) und leite das Proseminar "Gebrauchstaugliche Software".
Andrea Herrmann

Montag, 12. März 2018

Folien der Frankfurter Entwicklertage sind nun online

Die Folien der Frankfurter Entwicklertage sind nun online. Hier finden Sie die https://entwicklertag.de/frankfurt/2018/programm. Die Folien zu meinem Vortrag "Ethik für Maschinen" stehen hier.
Andrea Herrmann

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