Fachkräfte-Überschuss
Unser hocheffiziente Kapitalismus wird allmählich pervers. Gut, es GIBT ein Überangebot an Experten und es GIBT ein Überangebot an Arbeitskraft, aber nicht genug Nachfrage. Denn in einer Arbeitsstunde kann man heutzutage bestimmt doppelt so viel Ergebnis erzeugen wie vor zwanzig Jahren. Ich gehe da von mir selbst aus. Im produzierenden Gewerbe ist der Produktivitätsgewinn pro menschlicher Arbeitsstunde vermutlich noch höher. Gleichzeitig sinkt aber die Bevölkerung nicht schnell genug, um diesen Produktivitätsgewinn und die sinkende Nachfrage an Arbeitskraft auszugleichen
Das folgerichtige Ergebnis ist: Arbeit wird immer weniger wert. Das Mindestlohngesetz hat hier so einigermaßen einen Riegel vorgeschoben, damit körperlich arbeitende Menschen nicht noch irgendwann fürs Arbeiten bezahlen müssen.
Aber gerade im Bereich der intellektuellen Arbeit bleibt diese Maßnahme wirkungslos. Nicht nur, dass intellektuelle Arbeit oft als Werkvertrag abgerechnet wird. Da hat der Freiberufler die Wahl, entweder effizient und schlampig zu arbeiten, um seinen Stundensatz auf Mindestlohnhöhe zu halten. Dann verliert er aber schnell den Kunden. Oder er investiert viel Zeit in gute Qualität, kommt am Ende auf 5€ pro Stunde brutto, darf aber den Kunden behalten, weil dieser für so wenig Geld nirgends sonst bessere Qualität bekommt.
Ich bin immer wieder entsetzt für wie wenig Geld man arbeiten kann. Da gibt es die tollsten Vorstellungen. Besonders prima finde ich es aber, wenn einem angeboten wird, man dürfe fürs Arbeiten bezahlen. Gerade habe ich dankend abgelehnt, für eine Zeitschrift zu schreiben. Die 500€ pro Seite waren nicht etwa Honorar, sondern das Geld, das ich fürs Veröffentlichen meines Artikels bezahlen sollte. Die zweite und weitere Seiten werden dann billiger. Also, wenn man fürs Arbeiten bezahlen soll, dann herrscht in Deutschland offensichtlich Fachkräfte-Überschuss, denn in der Marktwirtschaft regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Und Wissen ist offensichtlich nichts wert. Natürlich wird der Preis der Arbeit gedrückt durch Menschen, die zum Spaß arbeiten, zum Beispiel die Hausfrau, deren Ehemann eigentlich genug Geld für die ganze Familie nach Hause bringt. Oder durch Studenten, die als Kleinverdiener keine oder wenig Steuern und Versicherungen bezahlen. Nichts gegen Hausfrauen und Studenten, die sich etwas dazu verdienen. Aber sie erhöhen eben den Fachkräfte-Überschuss.
Ja, ich weiß. Neulich habe ich noch behauptet, die Generation Y existiere nicht. (OK, sie existieren, entsprechen aber nicht der üblichen Definition.) Und heute behaupte ich, der Fachkräftemangel existiere nicht. Demnächst behaupte ich dann, dass Bielefeld nicht existiert...
Das folgerichtige Ergebnis ist: Arbeit wird immer weniger wert. Das Mindestlohngesetz hat hier so einigermaßen einen Riegel vorgeschoben, damit körperlich arbeitende Menschen nicht noch irgendwann fürs Arbeiten bezahlen müssen.
Aber gerade im Bereich der intellektuellen Arbeit bleibt diese Maßnahme wirkungslos. Nicht nur, dass intellektuelle Arbeit oft als Werkvertrag abgerechnet wird. Da hat der Freiberufler die Wahl, entweder effizient und schlampig zu arbeiten, um seinen Stundensatz auf Mindestlohnhöhe zu halten. Dann verliert er aber schnell den Kunden. Oder er investiert viel Zeit in gute Qualität, kommt am Ende auf 5€ pro Stunde brutto, darf aber den Kunden behalten, weil dieser für so wenig Geld nirgends sonst bessere Qualität bekommt.
Ich bin immer wieder entsetzt für wie wenig Geld man arbeiten kann. Da gibt es die tollsten Vorstellungen. Besonders prima finde ich es aber, wenn einem angeboten wird, man dürfe fürs Arbeiten bezahlen. Gerade habe ich dankend abgelehnt, für eine Zeitschrift zu schreiben. Die 500€ pro Seite waren nicht etwa Honorar, sondern das Geld, das ich fürs Veröffentlichen meines Artikels bezahlen sollte. Die zweite und weitere Seiten werden dann billiger. Also, wenn man fürs Arbeiten bezahlen soll, dann herrscht in Deutschland offensichtlich Fachkräfte-Überschuss, denn in der Marktwirtschaft regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Und Wissen ist offensichtlich nichts wert. Natürlich wird der Preis der Arbeit gedrückt durch Menschen, die zum Spaß arbeiten, zum Beispiel die Hausfrau, deren Ehemann eigentlich genug Geld für die ganze Familie nach Hause bringt. Oder durch Studenten, die als Kleinverdiener keine oder wenig Steuern und Versicherungen bezahlen. Nichts gegen Hausfrauen und Studenten, die sich etwas dazu verdienen. Aber sie erhöhen eben den Fachkräfte-Überschuss.
Ja, ich weiß. Neulich habe ich noch behauptet, die Generation Y existiere nicht. (OK, sie existieren, entsprechen aber nicht der üblichen Definition.) Und heute behaupte ich, der Fachkräftemangel existiere nicht. Demnächst behaupte ich dann, dass Bielefeld nicht existiert...
AndreaHerrmann - 14. Sep, 14:04