Mittwoch, 14. Oktober 2015

Frauen als Führungskräfte: nicht anders als Männer

Endlich bestätigt eine Studie unter 500 Führungskräften, was ich in meinem Berufsleben auch schon anhand meiner nichtrepräsentativen Stichprobe beobachtet habe: Frauen sind als Führungskräfte nicht empathischer, freundlicher, verträglicher oder weniger absolutistisch als männliche Führungskräfte. Im Gegenteil.

Das ist aus meiner Erfahrung heraus doch auch logisch. Um als Führungskraft zu bestehen ist Härte nötig. Die wird sogar von den Mitabeitern ausdrücklich eingefordert. O-Ton einer meiner Ex-Mitarbeiterinnen: "Wenn du uns alles glaubst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn wir dich dauernd anlügen." Und eine andere: "Du bist immer so freundlich. So jemanden kann man einfach nicht ernst nehmen." Wer solche Leute führen will, der muss ihnen ständig misstrauen und ihnen klare Anweisungen geben, um es mal vorsichtig auszudrücken. Freundlichkeit, Vertrauen, Mitgefühl (z.B. bei Berichten über Krankheiten, die sie angeblich haben sowie angeblich gestorbene Angehörige) werden nur von wenigen Mitarbeitern wertgeschätzt, von schlechten Menschen aber einfach als Schwäche missverstanden und entsprechend ausgenutzt. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn bei einem Mitarbeiter innerhalb von zwei Jahren fünf Großmütter sterben...

Da man von einer Frau selbstverständlich solche Schwächen erwartet, muss eine Chefin sogar besonders misstrauisch, hart und maskulin sein als Führungskraft. Sie muss auf jeden Fall die negativen Klischees von der fehlenden Führungsstärke der Frau widerlegen.

Unhöflichkeit und Zuverlässigkeit sind ansteckend

In letzter Zeit habe ich von einigen Studien gelesen, sie zeigen, dass sich unhöfliches Verhalten verbreitet wie ein Virus. Wer zuvor in einer Verhandlung unhöflich behandelt wurde, wird sich selbst später unhöfllicher verhalten. Auch gegenüber anderen Personen. Wer Videos mit unhöflichem Verhalten gesehen hat, auf den färbt das später ab.

Genauso habe ich von einer Variante des Marshmallow-Tests gelesen, in dem die Experimentleiterin sich zuvor den Kindern gegenüber als unzuverlässig erwiesen hatte. Sie hatte ihnen Buntstifte versprochen, dann aber gesagt, dass sie leider doch keine habe. Natürlich müssen die Kleinen dann vermuten, dass sie auch für ihr Durchhaltevermögen später nicht mit einem zweiten Marshmallow belohnt werden. Deshalb essen sie es gleich auf.

Daraus darf man nun getrost schlussfolgern, dass jede kleine Freundlichkeit und jede Zuverlässigkeit tatsächlich die Welt besser macht. Weil die anderen sich dann auch einen Tick besser benehmen, was dann wiederum auch seine Kreise zieht... Ich hege sogar die Hoffnung, dass selbst dort wo man das Gefühl hatte, die eigene Freundlichkeit sei gar nicht geschätzt worden, sie etwas bewirken kann. Der Griesgram hatte mit Freundlichkeit nicht gerechnet, konnte darum auch spontan nicht entsprechend darauf reagieren, aber vielleicht schämt er sich im Nachhinein wenigens ein bisschen und ist dann freundlicher zum nächsten Gesprächspartner...

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