Montag, 18. Dezember 2017

call for participation: 7th Int. Workshop on Creativity in Requirements Engineering CreaRE’2018

call for participation: Seventh International Workshop on Creativity in Requirements Engineering (CreaRE’18) at REFSQ’18

Date: 19 March, 2018
Place: Utrecht, The Netherlands, at the REFSQ2018 conference
https://sites.google.com/site/creare2018
registration at: https://refsq.org/2018/event-information/registration/

*** Motivation ***
Where do great requirements come from? The development of a new IT system or the replacement or radical enhancement of an existing IT system provides the chance to gather innovative ideas, to make radical improvements, and to reinvent the work process. Creativity techniques help stakeholders identify delighter requirements which make the new system a real positive surprise. These delighters comprise innovative features.

Despite the importance of creativity to requirements engineering (RE), there are far more publications about survey techniques, document-centric techniques and observation techniques for RE, than there are about the use of creativity in RE. Many practical questions are still open, especially concerning the applicability and reliability of these techniques in different contexts or the completeness and post-processing of the requirements resulting from a creativity session.

*** Goals ***
The purpose of the CreaRE’18 workshop is to provide a forum for the exchange of ideas and experiences and research results. The participants will gather hands-on experiences in applying creativity techniques themselves.

*** Differences Between CreaRE’18 and Other Workshops ***
CreaRE’18 is different from most other workshops at REFSQ (and most other conferences), including all six previous CreaREs. Instead of being a forum for presenting and discussing accepted submitted research papers, it is focused on hands-on activities and mini tutorials about various specific creativity techniques that are used in RE, with an emphasis on their actual use.

*** The CreaRE 2018 agenda ***

09:00-10:00 Key note by Kurt Schneider, Leibniz University Hannover, Germany
10:00-10:30 Daniel M. Berry: Using Grounded Analysis to identify requirements
Coffee break
11:00-11:45 Joerg Doerr: RIL Rapid Innovation Lab
11:45-12:30 Ralf Laue: TRIZ, personas and goal models
Lunch break
14:00-14:30 Andrea Herrmann: SWOT analysis as a requirements elicitation method and for creativity support
14:30-15:00 Luisa Mich: Requirements elicitation as a creative process based on a multi-view-technique
15:00-15:30 Introduction to World Café topics
Coffee break
16:00-16:30 World Café, Round 1
16:30-17:00 World Café, Round 2
17:00-17:15 Presentation of World Café results
17:15-17:30 Closing discussion: The future of creativity in RE


*** Workshop organizers ***
Daniel M. Berry, School of Computer Science, University of Waterloo, Canada
Maya Daneva, University of Twente, The Netherlands
Eduard C. Groen, Fraunhofer IESE, Germany
Andrea Herrmann, Freelance trainer, Germany

Ist das der Kurs der Zukunft?

Letzte Nacht hatte ich einen ungemütlichen Traum: Ich hielt einen Kurs ab in einer riesigen fensterlosen Fabrikhalle. Nur oben unter der Decke ließen flache Luken etwas Licht und Luft herein.

Rund fünfhundert Kursteilnehmer saßen vor Ort an ihren Rechnern, die anderen tausenden überall auf der Welt. Da ich in ein Kragenmirko sprach, konnten mich alle auf ihren Headsets ganz klar hören, mein Gesicht erschien rechts oben in einem kleinen Fensterchen, meine Powerpointfolien wurden direkt auf ihre Bildschirme übertragen.

Auch die übliche Interaktion mit meinen Teilnehmern war möglich. Wenn ich Fragen in die Runde stellte, führten wir innerhalb von Sekunden eine anonyme Umfrage durch. Zur Gruppenarbeit schlossen sie sich in einem Chat zusammen und diskutierten schriftlich oder über IP-Telefonie die gestellte Übungsaufgabe. Zeichenaufgaben erledigten sie mit den Tools auf dem Computer und luden ihre Ergebnisse hoch, die dann von einer künstlichen Intelligenz in Echtzeit auf Richtigkeit bewertet wurden.

Da stellt sich nur noch die Frage, wozu in diesem Szenario ein menschlicher Dozent noch nötig ist. Man hätte mich genauso gut durch einen Avatar ersetzen können. Und wozu haben sich die fünfhundert Teilnehmer überhaupt in diesen stickigen Raum begeben, während sie zu Hause in gemütlicherer Athmosphäre genau dieselbe Show geboten bekommen? Und was mache ich eigentlich hier? Ich hätte meinen Text ja vorher schon im Studio aufnehmen können. Dann könnte der Kurs in alle Ewigkeit immer wieder neu stattfinden, sogar nachdem ich schon in Rente gegangen bin.

Aus Teilnehmersicht hat die Fabrikathmosphäre sicher ihren Vorteil, weil die heimische Ablenkung fehlt. Am besten schirmen wir das Ganze noch gegen das WLAN ab und die Computer gehen nicht ins Internet, sondern erlauben nur die für den Kurs vorgesehenen Software-Tools. Dann haben wir so eine Art Crashkurs-Retreat. Aber auch das könnten sie ohne Dozenten veranstalten. Ich kann ja sowieso nicht zu allen fünfhundert Teilnehmern gehen und ihnen Feedback geben oder ihre Fragen beantworten. Selbst wenn sie per Chat Fragen stellen können, würde ich vermutlich hoffnungslos geflutet. Da bräuchte ich Unterstützung durch einen Chatbot.

Muss ich mir jetzt einen anderen Beruf suchen? Werde ich demnächst durch Avatare und KIs ersetzt? Oder will das niemand?

Zum Glück sind wir ja immer noch Menschen und keine Roboter. Wenn Lernen durch soziale Interaktion erfolgt, wenn wir differenziertes und individuelles Feedback durch einen Experten benötigen, uns mit Menschen direkt austauschen wollen oder wenn wir nur denen glauben, denen wir in die Augen sehen können, dann brauchen wir in Zukunft immer noch Trainer. Ansonsten nicht.

Ich fürchte, das wird sich bald entscheiden, denn die Technologien, die einen Trainer ersetzen können, existieren schon.

Für das wahrscheinlichste Szenario halte ich die Art, wie ich auch meine Fortbildung organisiere: Tatsächlich erlauben mir Videoübertragungen von Vorträgen und MOOCs, an mehr Fortbildungen teilzunehmen als ich das sonst zeitlich unterbringen würde. Für Themen, für die ich mir nur einen groben Überblick verschaffen will, sind solche E-Learning-Aktivitäten auch völlig ausreichend. Aber wenn ich mich auf hohem Niveau fortbilden will, finde ich zu diesem Spezialthema nichts online, sondern begebe mich ganz klassisch in Workshop, auf Konferenzen, Seminare, Arbeitskreise, etc. Diese erfüllen dann auch den Zweck der Kontaktpflege, der oft sogar wichtiger ist als der Wissenstransfer. Bei Konferenzen sind inzwischen die Pausen wichtiger als die Vorträge, weil ich mir die Vorträge ja hinterher auch im Konferenzband durchlesen kann. In Zukunft kann ich mir vermutlich die Vorträge ebenfalls life oder als Konserve ansehen. Aber mit anderen Experten einen Kaffee zu trinken, eine Stadtbesichtigung zu machen, dabei Kooperationen anzuleiern, Erfahrungen auszutauschen oder neue Ideen gemeinsam zu entwickeln, das geht am besten noch in real life. U.a. deshalb, weil der Austausch von unfertigen Ideen und der Start einer Zusammenarbeit Vertrauenssache sind. Ich will den Leuten, denen ich vertraue, tatsächlich mal in die Augen sehen.

Konkret heißt das, dass man weniger Trainer für Trivialthemen benötigen wird, aber für Spezialthemen wird sich vermutlich schon finanziell die Erstellung von E-Learning-Kursen nicht unbedingt lohnen, weil die Zielgruppe zu klein ist. Kurse werden statt dem reinen Wissenstransfer ganz andere Funktionen haben, und das haben sie auch. Das lerne ich aus dem Feedback der Kursteilnehmer. Der Dozent muss mehr liefern als nur eine Art life vorgetragenes Lernvideo. Gefragt sind Interaktion, Methoden ausprobieren, individuelles Feedback erhalten, Erfahrungen austauschen - gerade auch solches, das vertraulich ist und man niemals übers Internet schriftlich verteilen würde -, sich mit anderen vernetzen.

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