Feng Shui Experiment - voller Erfolg

Vor Monaten hatte ich von dem geplanten Feng Shui Experiment hier berichtet. Ich wollte in meiner Küche die Vorräte einschrumpfen und nicht mehr routinemäßig jeden Samstag Großeinkauf machen, sondern immer nach Bedarf das Fehlende besorgen. Und dann mal sehen, wie es sich auswirkt...

Die Grundidee war ja diese: Laut Feng Shui sind alle unsere Lebensbereiche miteinander verknüpft. Grundlegende Gewohnheiten ziehen sich überall durch. Die Fehler, die wir im Kleinen begehen, begehen wir auch im Großen. So gesehen gibt es auch kein Wichtig oder Unwichtig. Wenn man also in einem Bereich, den man ganz selbst kontrollieren kann, eine Änderung bewirkt, wird diese auch das Verhalten in anderen Bereiche beeinflussen. Zu glauben, dass dann die anderen Menschen und das Universum darauf reagieren, das halte ich für esoterischen Unsinn. Für jemanden, der seine Entscheidungen nicht bewusst trifft, mag das oft so erscheinen. Aber wenn man genau hinsieht, dann spielt der Zufall nur eine sehr kleine Rolle. Jeder scheinbar positive Zufall ist entweder von uns selbst gut vorbereitet oder er ist eine Illusion. Bei den negativen Zufällen würde ich das aber nicht so sehen. Das Pech kommt ja oft auch unverdient und sinnlos, umso stärker je höher die Ansprüche.

Aber zurück zum konkreten Experiment. Der Abschied von einer Routine fühlt sich natürlich immer etwas seltsam an, weil man einen neuen Rhythmus finden muss. Anfangs ging ich zwei Mal pro Woche einkaufen, um die leer gegangenen Lebensmittel zu ersetzen. Laut meiner neuen Regel durfte ich ja nichts einkaufen, das ich noch zu Hause hatte. Für einige wenige Lebensmittel, die ich sehr mag und in großen Mengen verbrauche wie Milch habe ich diese Regel inzwischen aufgeweicht. Alle anderen Lebensmittel sind nicht dringend. Sind die Nudeln alle, dann esse ich eben Reis oder Kartoffeln. Der beinahe leere Kühlschrank macht erfinderisch und ich habe schon einige neue Gerichte erfunden. Inzwischen ist es zu einer neuen Routine geworden, "im Vorbeigehen" einzukaufen. Wenn ich sowieso unterwegs bin, habe ich meine Einkaufsliste immer mit dabei und kaufe so viel ein, wie noch in die Taschen passt. Hier ein Brot, dort ein Käse. Dadurch hat sich auch die Anzahl der Geschäfte erhöht, in denen ich einkaufe. Für den Wochengroßeinkauf macht aus Effizienzgründen nur der Supermarkt Sinn, wo ich alles auf ein Mal erhalte. Sonst muss ich ja mit meinen vollen Taschen durch verschiedene andere Geschäfte touren. Aber ein einzelnes Brot kann ich überall erwerben.

Nachdem die anfängliche Sorge, ich könne verhungern, überwunden war, taten sich also neue Möglichkeiten auf. Die größere Flexibilität erhöht das Gefühl dafür, was ich wirklich brauche und wie viel davon. Obwohl Routine ja eigentlich dazu da ist, uns vom Nachdenken und Entscheiden zu entlasten, stellen sie auch eine Last dar. Was wenn es samstags mal nicht passt mit dem Einkaufen? Dann habe ich Stress und muss mir etwas Neues ausdenken. Ohne Routine fühle ich mich mehr im Fluss!

Eigentlich bestand die Hoffnung, dass sich gleichzeitig mit dem Fluss an Lebensmitteln auch der Arbeitsfluss harmonisiert. Da bin ich jetzt gerade aber nicht sicher, ob sich etwas verändert hat. Tatsache ist, dass ich mich über zu wenig Arbeit nicht beklagen muss. Allerdings verschimmelt auch kaum eine Arbeit und alles wird pünktlich fertig. Das beobachte ich noch weiter. Und überlege mir bei Gelegenheit, wo ich als nächstes optimiere. Wie ich in meinen Kursen ja auch lehre: Irgendwo hat jedes System einen Engpass. Es gibt also immer etwas zu verbessern!

Andrea Herrmann
iGing - 26. Apr, 13:46

Die komplette Abschaffung des Kühlschranks optimiert Verwendung und Einkauf von Lebensmitteln ebenfalls beträchtlich! Für Sonderfälle und Hochsommer habe ich eine Kühlbox, in den übrigen Jahreszeiten reichen Balkon und ungeheiztes Treppenhaus vollkommen aus, um Lebensmittel (auch Joghurt und Käse) ausreichend kühl zu halten. Einziges Problem ist Milch, deren Verwendung ich aus diesem Grund sehr eingeschränkt habe.

AndreaHerrmann - 3. Jun, 09:09

Ein solches Experiment habe ich während des Studiums auch gemacht. Butter hält sich gut, wenn man sie in eine Plastiktüte steckt, gut zuknotet und dann in einer Wasserschüssel schwimmen lässt. Das geht alles! Ich finde es spannend, die Grenzen dessen, was wirklich wichtig ist im Leben, einfach mal auszutesten.

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