Montag, 15. September 2014

unser Artikel in der Computerwoche: Woran Software-Projekte im Nearshoring scheitern

Bei der Computerwoche erscheint Ende des Monats ein Artikel von Maya Daneva und mir über Software-Entwicklung im Offshoring/ Nearshoring, insbesondere die kommunikativen Aspekte und interkulturellen Unterschiede (die vermutlich geringeren Einfluss haben als bisher gedacht). Online ist er bereits jetzt, und zwar hier.
Andrea Herrmann

Sich selbst kennen lernen durch Selbstversuche

Nachdem ich am 13. Juli ein größeres Projekt abgeschlossen hatte, machte ich mal wieder einen Selbstversuch. Man lernt sich selbst nämlich nicht dadurch kennen, dass man auf andere hört oder in sich selbst hinein horcht. Dabei hört man nur Klischees! Man lernt sich selbst kennen durch Selbstversuche.

Da ich damals meine Arbeit in Teilzeit schaffen konnte, machte ich folgenden Versuch: Ich arbeitete vormittags vier Stunden an den bezahlten Projekten, an dem, worauf ich keine Lust hatte und hielt meine Abgabetermine ein. Der Vormittag war also für die Pflicht. Der Nachmittag war frei in dem Sinne, dass ich da tun konnte, was ich möchte. Arbeiten oder Bummeln, eigene Projekte umsetzen oder Fortbildung. Neue Ideen anfangen oder lange herumliegende alte abschließen. Allein vor mich hin basteln oder mit anderen kommunizieren. Es ist immer wieder spannend, was dabei passiert! In den Zeiten, die man frei gestalten kann, zeigen sich die wahren Vorlieben und die Begabungen eines Menschen.

Hier eine Auswahl meiner Beobachtungen:
  • Stundenmäßig arbeitete ich so viel wie sonst, legte meine Schwerpunkte aber auf andere Tätigkeiten. Dadurch hatte ich mehr Spaß. Ein gelegentliches Gefühl von Unzufriedenheit kam also vermutlich daher, dass ich meine Prioritäten in der Zeit davor - auch wegen hoher Auslastung - nicht auf das legen konnte, was mir wichtig war, sondern auf das was vernünftigerweise gerade getan werden musste.
  • Die Frage, ob ich ein Workaholic bin, stelle ich mir nicht, aber vielleicht der Leser. Aber man kann freiwillig arbeiten, ohne ein Workaholic zu sein, genauso wie man Alkohol trinken kann, ohne ein Alkoholiker zu sein. Entscheidend ist, wie man sich dabei fühlt, warum und wie man es tut. Ich fühle mich toll, wenn ich etwas produziert habe.
  • Bei freier Auswahl war mir wichtiger, mein Archiv aufzuräumen, alte Ideen umzusetzen und laufende Projekte abzuschließen, als neue anzufangen. Nur der Verstand drängt mich, schon im Juli / August an Aufträge für 2015 zu denken, weil die Kursprogramme 2015 genau da geplant werden. Mein Bauchgefühl ist mit der Auslastung bis Ende 2014 zu Recht zufrieden. Manchmal denkt der Bauch aber eben nur bis zur nächsten Mahlzeit.
  • Bei einem Freiberufler vermischen sich Arbeit und Hobby ohnehin. Der Zeichenkurs, den ich im Internet besuche, dient natürlich vor allem meiner privaten Belustigung. Dass sich diese Qualifikation auf die Gestaltung meiner Schulungsunterlagen auswirken wird, motiviert mich zusätzlich, ist aber noch kein hinreichender Grund, Zeit und Kosten auf "die Firma" zu buchen.
Ich kann diesen Selbstversuch nur jedem ans Herz legen. Schwierig ist daran vor allem, zwischen dem zu unterscheiden, was man frei entschieden hat, und dem, was man anderen zuliebe tut. Menschen glauben oft, dass sie vollständig fremdbestimmt leben, und erkennen ihre selbst getroffenen Entscheidungen nicht. Oder umgekehrt.

Ich beobachte das oft bei Coachees und auch im privaten Umfeld. Manchmal fühlen sich Leute unter Druck, etwas anderes zu tun als sie sowieso tun, z.B. in der Freizeit eher produktiv zu sein statt sich mit Leuten zu treffen. (Kann sein, ich bin durch meine überschäumende Produktivität ein Irritationsfaktor. *hm* Die Menschen vergleichen sich ja ständig mit dem Gegenüber, was leider ein Apfel-Birnen-Vergleich ist und keinen Sinn macht.) Versuchen sie es jedoch mit produktiven Tätigkeiten, dann wird ständig gejammert über verplante Mittwoche, fehlende Unterstützung oder Anerkennung durch andere, oder über suboptimale Arbeitsbedingungen. Bei einem Menschen, der außerhalb der Arbeit nie irgendetwas produziert und schon das Zubereiten einer Mahlzeit als lästige Arbeit empfindet, halte ich solche Beschwerden jedoch eher für Ausrede und Selbstberuhigung, warum immer noch kein Ergebnis vorhanden ist. Diese Leute machen sich doch etwas vor. Sie wollen in ihrer Freizeit gar nicht produktiv sein. Es sind nicht die anderen, die sie davon abhalten.

Was die grundsätzliche Frage aufbringt, warum die Leute so sicher sind, dass was sie tun, das Falsche ist und sie eigentlich jemand anderer sein sollten oder möchten. Sie könnten sich ja auch darüber freuen, dass sie viele Freunde haben und nie allein zu sein brauchen. Stattdessen verplanen sie sich den Mittwoch mit einer Arbeitsgruppe, um sich und allen zu beweisen, dass sie auch produktiv sein können. So kann man sich todsicher unglücklich machen, denn wäre man gerne produktiv, würde sich das von selbst ergeben..

Ich habe für mich selbst beschlossen, wieder viel öfter zu tun, worauf ich Lust habe. Mein Bauch drängt mich ja offensichtlich zu sinnvollen Tätigkeiten. Alles in Ordnung!

Andrea Herrmann

PS: Leider ist la dolce vita schon wieder vorbei. Selbst am Wochenende kann ich nicht mehr ganz frei entscheiden, woran ich arbeiten möchte. *seufz* Aber: Vollauslastung = Geld kommt rein.

Freitag, 29. August 2014

Fachkräftemangel in der IT: Das "Girls Can Do IT" Projekt

Als ich damals nach meiner Doktorarbeit in der Informatikbranche zu arbeiten begann, witzelte ich noch: "Die brauchen so dringend gute Leute, dass sie sogar Frauen einstellen." Inzwischen halte ich es nicht mehr für einen Witz. Der Fachkräftemangel in Deutschland bietet Frauen ihre Chance, an einen gutbezahlten Männerjob zu kommen. Trotzdem stagniert schon lange der Frauenanteil unter den Informatikstudierenden bei 15%. So als würden wir uns die Informatik nicht zutrauen.

Man kann darüber jammern oder etwas tun. Maria Hollweck hat eine Initiative namens "Girls Can Do IT!" gegründet und bietet Schulen kostenlose Wochenendworkshops zur Programmierung an, für Schülerinnen ab 13 Jahren. Damit sie nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, sondern auch durch ein Vorbild motiviert werden.

Für ihr Projekt sucht Frau Hollweck Sponsoren, Dozentinnen und interessierte Schulen. Viel Erfolg! Ich freue mich schon auf steigende Frauenanteile im Studium.

Ich bin damals übrigens durch eine spezielle Mädchenveranstaltung des Arbeitsamts für ein Technikstudium motiviert worden. Manchmal braucht man diesen kleinen Extra-Stups.

Andrea Herrmann

Donnerstag, 28. August 2014

Artikel in der aktuelen iX: "Wenn agil nicht geht: Feature Driven Development"

In der neusten Ausgabe der iX erscheint ein Artikel von Andrea Herrmann mit dem Titel "Wenn agil nicht geht: Feature Driven Development". Darin geht es um Vorgehensmodelle, die Vor- und Nachteile von agiler Entwicklung und welche alternativen Vorgehensmodelle es noch gibt.

Mittwoch, 20. August 2014

Honorarrechner für Freiberufler

Hier habe ich beim Surfen einen guten Honorarrechner für Freiberufler gefunden: http://www.berufsfotografen.com/honorarrechner. Die Berechnungen gelten natürlich nicht nur für Fotografen.

Montag, 11. August 2014

Google-Standort-Verlauf deaktivieren

Für alle Smart-Phone-Besitzer gibt es hier einen anschaulichen Artikel darüber, wie der Google-Standort-Verlauf funktioniert, wie man ihn sich "einfängt" und wieder deaktiviert. Grundsätzlich gilt natürlich: Immer die Benutzungsbedingungen lesen. Diese klingen zwar wie bedeutungsloses Standard-Blabla, sind aber immer sehr interessant. Siehe auch das Postbank-Beispiel weiter unten.

Samstag, 9. August 2014

Vortrag über Zeitmanagement für Entwickler am 22.05.2014

Die Folien meines Vortrags über "Zeitmanagement für Entwickler" am 22.05.2014 sind übrigens hier online zu finden. Die Randbedingungen und Bedürfnisse von Entwicklern unterscheiden sich grundsätzlich von denen eines Managers. Darum kann der Chef dem Entwickler auch nicht wirklich sinnvoll Ratschläge für sein Zeitmanagement geben. Und auch die Zeitmanagementbücher sind oft implizit von Freiberuflern für Freiberufler.
Andrea Herrmann

Freitag, 1. August 2014

Forschungsprojekt über Karriereentscheidung von Ingenieur- oder Naturwissenschaftler/-innen sucht noch Teilnehmer/innen

Sie sind Ingenieur- oder Naturwissenschaftler/-in und promovieren seit mindestens einem Jahr oder haben Ihre Promotion bereits abgeschlossen? Verfolgen Sie eine akademische Karriere oder eine Karriere in der Privatwirtschaft? Wo werden Sie erfolgreich und zufrieden sein?

Finden Sie es heraus und unterstützen Sie unser Forschungsprojekt!

In einem Zeitraum von zwei Jahren bitten wir Sie an vier Befragungszeitpunkten um die Beantwortung eines Onlinefragebogens (ca. 35 Minuten). Auf Wunsch erhalten Sie eine individuelle Ergebnisrückmeldung. Außerdem haben Sie die Chance bis zu 2.000 € zu gewinnen.

Das Projekt soll Ihnen und uns Erkenntnisse darüber liefern, welche Faktoren zu einer Karriereentscheidung und zum Berufserfolg von promovierten Ingenieur- und Naturwissen-schaftler/-innen in unterschiedlichen Betätigungsfeldern beitragen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie an unserer Studie teilnehmen und weitere interessierte Personen darauf aufmerksam machen könnten.

Unter folgendem Link können Sie sich für unsere Studie registrieren: https://www.soscisurvey.de/karriereentscheidung/

Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt und nur für Forschungszwecke verwendet. Weitere Informationen zu unserem Forschungsprojekt (u.a. zum Datenschutz) finden Sie auf unserer Projektwebsite www.karriereentscheidung.de.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden: info@karriereentscheidung.de

Das Team „Karriereentscheidung“

RWTH Aachen
Prof. Dr. Bettina S. Wiese | Institut für Psychologie
Prof. Dr. Christian Grund | School of Business & Economics

Tel.: +49 (0) 241 - 80 96 035
Fax: +49 (0) 241 - 80 92 526
info@karriereentscheidung.de
www.karriereentscheidung.de

*** Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ***

Vortrag über Interkulturalität in Schulungen

Am 25. August präsentieren meine Mitautoren auf dem REET-Workshop der Requirements Engineering Konferenz unseren Vortrag über Interkulturalität in Schulungen ("Research on Intercultural Teaching for RE - Proposal for a Multi Case Study"). Es handelt sich um das Ergebnis unserer Literaturrecherchen und um das Design eines Forschungsprojektes. Ich kann leider voraussichtlich nicht selbst dabei sein wegen anderer Termine.

Mittwoch, 30. Juli 2014

GPM-Fachgruppe Requirementsmanagement wieder aktiv

Die Fachgruppe "Requirementsmanagement" der GPM (Gesellschaft für Projektmanagement) ist nun wieder aktiv und beschäftigt sich mit dem Umgang mit Anforderungen. Das nächste Treffen ist am 29.10.2014 nach dem PM Forum.

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